Die perfekte Anleitung für deine nächste Harz-Ernte

Die perfekte Anleitung für deine nächste Harz-Ernte

Baumharz & die perfekte Anleitung zum Ernten

 

gesammeltes Baumharz

 

Willkommen zu einer faszinierenden Expedition in die geheimnisvolle Welt des Baumharzes – einem natürlichen Schatz, der seit Jahrhunderten die Neugier der Menschen weckt. Baumharz ist eine klebrige, aromatische Substanz, die von Bäumen produziert wird. Biologisch betrachtet besteht Harz aus einer Mischung verschiedener chemischer Verbindungen, darunter Terpene, ätherische Öle, Harzsäuren und andere organische Substanzen.

Aber warum tritt dieses klebrige Elixier aus den Bäumen aus? Die Antwort liegt in der beeindruckenden Selbstverteidigungsfähigkeit der Bäume gegenüber äußeren Einflüssen. Baumharz dient als natürlicher Wundverschluss, der entsteht, wenn die Rinde eines Baumes beschädigt wird. Diese klebrige Masse versiegelt nicht nur die Verletzung, sondern schützt den Baum auch vor eindringenden Krankheitserregern, Insekten und anderen potenziellen Gefahren. Das Ausscheiden von Harz ist daher ein faszinierender Überlebensmechanismus der Bäume, der ihre Langlebigkeit und Vitalität sicherstellt.

 

austretendes Baumharz aus einer Fichte

In diesem Blog tauchen wir tiefer in die Welt des Baumharzes ein, erforschen seine biologische Zusammensetzung, entdecken seine vielfältigen Verwendungszwecke und lassen uns von den Geheimnissen dieses natürlichen Elixiers verzaubern. Bereit, das Wissen um dieses klebrige Gold zu vertiefen? Dann begleite uns auf einer Reise durch die Wälder und lerne die Wunder des Baumharzes kennen.

 

Warum tritt Baumharz aus?

Der Selbstverteidigungsmechanismus der Bäume

Baumharz fungiert als effektiver Selbstverteidigungsmechanismus für Bäume. Im Falle von Verletzungen, sei es durch mechanische Einwirkungen, Schnitte oder Insektenfraß, setzen Bäume dieses klebrige Harz frei. Dieser Vorgang ermöglicht es dem Baum, die betroffene Stelle schnell zu verschließen und mögliche Eindringlinge abzuwehren. Das Harz bildet eine schützende Barriere, die nicht nur die Wunde isoliert, sondern auch eine antimikrobielle und antiseptische Umgebung schafft, um Infektionen zu verhindern.

 

Schutz vor Krankheitserregern und Insekten

Infektionen bei Bäumen können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Pilze, Bakterien, Viren und sogar parasitäre Pflanzen. Einige Beispiele sind Wurzelfäule, Blattfleckenkrankheiten und parasitäre Pflanzen, wie beispielsweise Misteln.

Eine der primären Funktionen von Baumharz besteht darin, den Baum vor Krankheitserregern und Insekten zu schützen. Durch den klebrigen Charakter des Harzes werden potenzielle Schädlinge und Mikroorganismen abgewehrt. Infektionen bei Bäumen können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Pilze, Bakterien, Viren und sogar parasitäre Pflanzen. Einige Beispiele sind Wurzelfäule, Blattfleckenkrankheiten und parasitäre Pflanzen, wie beispielsweise Misteln.

Das Harz kann Insekten, die versuchen, den Baum zu befallen, effektiv einfangen und immobilisieren. Diese natürliche Abwehrmechanismus spielt eine entscheidende Rolle im Überlebenskampf der Bäume und zeigt die beeindruckende Anpassungsfähigkeit der Natur.

 

Wundschlussfunktion

Baumharz dient nicht nur als einfacher Schutzschild, sondern übernimmt auch die Funktion eines natürlichen Wundverschlusses. Wenn die Rinde eines Baumes beschädigt wird, sei es durch äußere Einflüsse oder durch natürliche Umstände, tritt das Harz aus und beginnt, die Wunde zu umschließen. Dieser Wundverschluss schützt nicht nur vor dem Eindringen von Krankheitserregern, sondern fördert auch die Heilung und Regeneration des betroffenen Gewebes. Der Prozess ist eine beeindruckende Demonstration der Selbstheilungskräfte der Bäume und ihrer Anpassungsfähigkeit an ihre Umgebung.

 

 Die einst offene Wunde ist vom Harz verschlossen

Arten von Baumharz

Es gibt verschiedene Arten von Baumharz, die sich in ihrer Zusammensetzung und Konsistenz unterscheiden. Einige Bäume produzieren klare, klebrige Harze, während andere dickflüssige, bernsteinfarbene Varianten erzeugen. Nadelbäume, wie Kiefern und Fichten sind für ihre harzreichen Blasen an den Rinden bekannt, die oft ätherische Öle enthalten. Laubbäume, wie Birken und Eichen, produzieren in der Regel gar kein Harz, sondern aber eine Flüssigkeit ab, die der Wundheilung dient. Man spricht von Pflanzensaft.

Zwei Harzbrocken einer Fichte

Tannen sind zwar Nadelbäume, produzieren aber kein Harz, es fehlen ihr die sogenannten Harzkanäle. 

Bekannte Harzarten sind Weihrauch von Bosweliabäumen, Myrrhe oder Oud vom Baum Aquilaria Agallocha (Adlerholzbaum) aus Südostasien, welchen in verschiedenen Parfüms gemischt wird. Es ist gleichzeitig das wertvollste Harz. Die Preisspanne liegt grob zwischen 500 und 15.000 USD.

 

Inhaltsstoffe

Die natürlichen Harze sind chemisch mit den Terpentenen und ätherischen Ölen verwandt. Sie bestehen aus komplexen Harzsäuren, Harzalkoholen und Phenolen. Kiefernharz z.B. besteht hauptsächlich aus Abietinsäure. 

 

Der Ernte-Prozess: Tipps und Techniken

Identifizierung von Harzquellen

Grundsätzlich sollte man sein Glück beim Harzsammeln in einem Nadelwald versuchen. Kiefern und Fichten produzieren oft auffällige Harzblasen und Tropfen. Man kann entsprechende Bäume meist schon von weitem an großen Wunden mit hellen herablaufenden Rinnsalen erkennen.

 

Harztropfen an einer Fichtenrinde

Fichten sind schnellwachsende Bäume und stehen häufig in Form von Monokulturen in großer Anzahl umher. Ältere Fichten haben meist astfreie Stämme. Nach dem Abfallen der Äste hinterlassen sie sogenannte Augen in der Rinde. Bei Buchen beispielsweise werden diese Astlöcher überwachsen. Bei Nadelbäumen entstehen oft unverschlossene Augen, aus denen das Harz ausdringt. Das gleiche ist oft bei Kiefern zu beobachten.

 

Werkzeuge und Ausrüstung für das Sammeln

Ein scharfes Messer oder ein Harzspachtel ist nützlich, um das Harz von der Rinde zu lösen, ohne den Baum zu beschädigen. Ein kleiner Behälter oder ein Beutel eignet sich gut, um das gesammelte Harz aufzubewahren. Handschuhe können hilfreich sein, um die klebrige Substanz von den Händen fernzuhalten.

Wir verwenden bei der Ernte immer eine kleine Aludose und das Mora Eldris. Wir sammeln nie kiloweise Baumharz bei der Wanderung, sondern befüllen immer die kleine Dose, also eher nebenbei, wenn wir Spazieren gehen.

 

 
Mora Eldris mit Blechdose

Nachhaltige Erntemethoden

Nachhaltigkeit ist beim Harzsammeln von großer Bedeutung, um die Gesundheit der Bäume und Ökosysteme zu erhalten. Es ist ratsam, Harz nur von gesunden Bäumen zu sammeln, um deren Wohlbefinden nicht zu beeinträchtigen. Man erkennt kranke Bäume an tiefen Rissen, angebrochenen Stämmen oder Käferbefall. Bereits tote Bäume haben selten viel Harz. 

 Wie bereits weiter oben beschrieben, lässt sich das Harz ohne Bedenken aus großen Astlöchern entnehmen.

Man sollte unbedingt darauf achten, dass man die Harztropfen entnimmt, sie also von der Rinde abschabt oder abbricht. Auf keinen Fall darf man mit dem Messer in die Verletzung des Baumes reinstechen oder gar mit der Axt reinschlagen. Zwar kann der Baum Verletzungen ausheilen, aber die Chance für Bakterien- oder Schädlingsbefall ist an solchen Wunden besonders hoch.

 

Anwendungsgebiete

Das Harz ist in Sack und Tüten, wie gehts jetzt weiter? Was kann man mit dem klebrigen Gold anstellen? Man kann grob drei Kategorien unterscheiden: - -

- medizinische Anwendung

- mechanische Anwendung in Form von Klebstoff

- Räucherwerk

Schon unsere Vorfahren verwendeten Baumharz zur Wundheilung und gegen Entzündungen. Man kann aus dem Harz eine natürliche Salbe herstellen, die sogenannte "Pechsalbe". Mehr dazu in unserem Blog "Heilende Salbe aus Baumharz".

Harz wird außerdem in verschiedenen Lacken und Farben eingesetzt. 

Zum Thema Räuchern werden wir demnächst einen separaten Blog veröffentlichen. Du kannst aber schon jetzt unser unbehandeltes Räucherharz bestellen: Hier entlang

Unser selbstgesammeltes Räucherharz

 

Baumharz als idealer Brennstoff

Ein Anwendungsgebiet möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: Baumharz als Feueranzünder!

Die Inhaltsstoffe des Harzes machen ihn zu einem idealen Brennmaterial. Diese Eigenschaft machen wir uns in unseren Produkten zunutze. Wir tränken Hanfseilstücke in einem Bad aus Baumharz und Paraffin und machen daraus unsere bekannten Ropes. Diese gibt es auch im Set mit einem Feuerstahl: Zum Rope Kit

Die Ropes sind sehr leicht entflammbar, sogar wenn das Seilstück vorher ins Wasser getaucht wurde. Ideal für Abenteurer, die auch bei schlechtem Wetter unterwegs sind!

Seid ihr bereits im Harz-Sammelfieber? Welche tollen Produkte bastelt ihr aus Eurem geernteten Harz? Habt ihr schon mal ein seltenes Harz geerntet/ geräuchert? Lasst es uns in den Kommentaren wissen :)

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